Die Wagner-Orgel zu Sternhagen |
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Zur Restaurierung der Wagner-Orgel in Sternhagen Das Ende vom Anfang Eine Danksagung Im Herbst 2001war die Restaurierung der Sternhagener Dorfkirche glücklich zu Ende gebracht. Die beteiligten Firmen, Gemeindeglieder, Förderer und Sponsoren tranken Kaffee und dankten einander. Alle freuten sich am neu gedeckten Dach, an der restaurierten Einzeigeruhr und den Patronatslogen, am Wetterhahn und anderem. Damals blieb sogar etwas Geld übrig. Erster Gedanke: Könnte man davon nicht die Orgel zum Spielen bringen? Es reichte jedoch gerade für die Sanierung des Gehäuses. Konrad Wargowske stellte die Farbuntersuchungen an. Bei mittlerweile 5°C in der Kirche begannen die ausführenden Restauratoren Peter Dörnert und Knut Lewandowski ihre Freilegungs- und Ergänzungsarbeiten sowie die teilweise Neufassung des Prospekts, in der Ecke immer ihre Espressomaschine. Inzwischen diktierte mir auf einen Hinweis von Bernd Janowski, dem Geschäftsführer des Förderkreises Alte Kirchen, Heiko Schwichtenberg vom Kulturradio des RBB eine Stunde lang Adressen durchs Telefon. Durch ihn erfuhr ich erst, was für ein besonders wertvolles Instrument die Wagner-Orgel in Sternhagen darstellt. Ich erinnerte mich an ein chinesisches Sprichwort: „Der Mann der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.“, nahm allen Mut zusammen, rief sechs Orgelfirmen an und bat um Angebote für die Restaurierung. Pfarrerin Rosemarie Metzmacher, das Presbyterium und der Gemeindekirchenrat hielten meine zusammengestellte dicke Mappe in den Händen und uns war klar, bei der Vergabe an eine Firma benötigen wir fachlichen Beistand. Der Orgelsachverständige Michael Bernecker half, ein Fachgremium zusammenzustellen, das über Posaunen, Mixturen und Zimbelsterne diskutierte. Ergebnis der Beratungen war, die erfahrene Potsdamer Firma Schuke mit der originalgetreuen Restaurierung des Instruments zu beauftragen. Welche Detailkenntnisse über den historischen Orgelbau und über verwendete Materialien in dieser Orgelbauwerkstatt vorhanden ist und mit welcher Leidenschaft die Mitarbeiter zu Werke gingen, ist nun zu hören. Die Fäden der Restaurierung spinnen sich von Pfarrer Matthias Amme, jetzt am Oberlinhaus in Potsdam tätig, über die Vakanzverwaltung der Pfarrstelle durch Pfarrerin Rosemarie Metzmacher zu Pf. Dr. Bernd Krebs, mit Verbindung zur evangelisch-reformierten Bethlehemsgemeinde in Berlin, bis hin zu Pfarrerin Ulrike Miege, die das schwere Päckchen schon geleisteter Arbeit übernahm und engagiert zu Ende führte. Dank einer Vielzahl Fürsprecher bei der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Uckermark, beim Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege, im Konsistorium und im Kirchenkreis, beim Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg und dem Arbeitskreis zur Rettung Brandenburgischer Orgeln, bei der Initiative Dorfkirchensommer und der Firma Elektro-Gottschalk aus Prenzlau und dank des Engagements ungezählter Einzelpersonen kam viel Geld zusammen. Ideelle und fachliche Unterstützung fanden wir bei dem Orgelrestaurator Klaus-Michael Schreiber – der noch Pfeifen von JoachimWagner in der Orgel der benachbarten Kirche von Lindenhagen fand – , bei den Orgelforschern Dietrich Kollmannsperger und Wolf Bergelt sowie bei Prof. Klaus Eichhorn. Die Sternhagener Kirche öffnete am Tag des Offenen Denkmals, Benefizkonzerte wurden organisiert. Zu danken ist dafür Dorothea und Bernd Janowski, der Uckermärkischen Musik- und Kunstschule Angermünde, den Uckermärkischen Musikwochen, dem Kosakenchor, dem Chor „Tonicum“, Georg Kallweit und der Akademie für Alte Musik sowie allen Beteiligten, die „umsonst“ sangen und spielten. Ein Dank gilt jedoch auch den Stillen Helfern in der Gemeinde, die zu den Veranstaltungen für Kaffee und Kuchen sorgten sowie Thomas Willing vom Freizeitheim Sternhagen. Eine überaus großzügige Förderung durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Uckermärkische Sparkasse half, die Restaurierung dieses Kleinods der Orgelbaukunst wesentlich zu beschleunigen. Nicht zuletzt ist den Mitgliedern des im Dezember 2007 gegründeten Fördervereins Wagner-Orgel Sternhagen e.V. für ihr Engagement zu danken, das auch weiterhin notwendig ist, um das Instrument regelmäßig zum Klingen zu bringen. Möge die Sternhagener Orgel ihren Platz finden in der reichhaltigen uckermärkischen Orgellandschaft. An uns liegt es, dass sie oft erklingt und dass ihre Pfeifen tanzen, IHM zu Ehren. Jörg Wappler, Architekt Startseite |
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Orgelprospekt nach der Restaurierung |